Besuch der Ministerin Dr.in Helena Jaklitsch im Gailtal
Am Freitag, den 29. Oktober 2021, besuchte die Ministerin für AuslandsslowenInnen, Dr.in Helena Jaklitsch, das Untere Gailtal. Den Arbeitsbesuch organisierten das Slowenische Volkskundeinstitut Urban Jarnik, der Christliche Kulturverband und der Slowenische Kulturverein Zila. Der Arbeitsbesuch wurde vom slowenischen Generalkonsul Dr. Anton Novak begleitet.
Seinen Anfang nahm das Treffen in Göriach/Gorje, wo der Pfarrer Stanko Trap, eine Säule des religiösen Lebens im Gailtal, über den Gebrauch der slowenischen Sprache in der Kirche gesprochen hat, welcher ein wichtiger Faktor für den Erhalt des Slowenischen in der Öffentlichkeit ist. Daniel Mešnik sprach über die Arbeit in der Pfarre und im Gemeinderat. An den ehemaligen Pfarrer Matija Majar-Ziljski erinnert im Inneren des Pfarrhauses eine Gedenktafel, die eigentlich für die Außenfassade konzipiert ist. Nach der Besichtigung der Pfarr- und Marienkirche in Göriach/Gorje, in welcher Majar in kyrillischer Schrift die slawische Aufschrift „V tem znamenju boš zmagal“ (In diesem Zeichen wirst du siegen) verewigte, folgte die Besichtigung der Pfarrkirche St. Martin und des Pfarrhauses in Feistritz an der Gail/Bistrica na Zilji. Danach folgte noch die Besichtigung der beliebten Liebfrauenkirche/Marija v Grabnu in Vorderberg/Blače.
Am Weg nach Egg/Brdo legten wir einen Halt bei der zweisprachigen Ortstafel in Dellach/Dole ein, welche ein sichtliches Zeichen des Bestrebens der Familie Gotthardt für den slowenischen Gailtaler Dialekt und das Slowenische in der Öffentlichkeit ist. In der Nähe des Gehöfts vlg. Mežnar befindet sich das Geburtshaus von Vinko Möderndorfer, den seine Enkelkinder Vita Mavrič und Vinko Möderndorfer in Erinnerung rufen.
Am Friedhof in Egg/Brdo legte die Ministerin Helena Jaklitsch am Grab des Politikers und Orgelbauers Franc Grafenauer einen Nelkenstrauß nieder und besuchte auch den Plic-Hof der Familie Grafenauer. In der Plic-Kapelle erinnerte Nužej Tolmajer an die aus dem Gailtal ausgesiedelten Familien, mit welchen sie gemeinsam im Exil gelitten hatten. Tanja Čertov und Martin Domenig stellten am Plic-Hof das Bestreben des Vereines „Tri rožice na Zilji“ für den Erhalt des Dialekts in der Gegend von Egg/Brdo vor, sowie Eduard Rauter seine Bemühungen für den Erhalt der slowenischen Flur- und Hausnamen in der ehemaligen selbständigen Gemeinde Egg/Brdo.
Herzlich war auch der Empfang am Jobst-Hof in Egg/Brdo, wo vor genau 10 Jahren in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Žiri, dem Museumsverein Žiri (Muzejsko društvo Žiri) sowie den Klubs der Kärntner Slowenen in Ljubljana und Maribor (Kluba koroških Slovencev v Ljubljani in v Mariboru) eine Gedenktafel für den Komponisten und Organisten Anton Jobst aufgestellt wurde. Er arbeitete in Žiri und hinterließ den SlowenInnen ein reiches musikalisches Erbe.
Es folgte ein Treffen im Mehrzweckhaus, in der „Šiša“ in Achomitz/Zahomec, wo sie vom jüngsten Teilnehmer ein Gailtaler Sträußchen überreicht bekam. VertreterInnen des Slowenischen Kulturvereins Zila, dem SV Achomitz/ŠD Zahomc, der Wahlgemeinschaft/Volilna skupnost sowie der Gemeinschaft der Südkärntner Bauern stellten der Ministerin die aktuelle Situation in den Gemeinden Feistritz an der Gail/Bistrica na Zilji und Hohenthurn/Straja vas vor. Sie hoben hervor, dass für die Entwicklung der Sprache eine qualitätsvolle Ausbildung auf der Elementarstufe, kulturelle und sportliche Aktivitäten, eine zweisprachige Nachmittagsbetreuung, die Slowenische Musikschule u. Ä. von großer Bedeutung sind. Die Ministerin Helena Jaklitsch bedankte sich bei den GailtalerInnen für ihr Bestreben zum Erhalt der slowenischen Sprache im Gailtal und hob hervor, wie wichtig jeder Einzelne für diese Bemühungen ist.
Zum Abschluss kamen im Gasthof Alte Post/Stara pošta die TeilnehmerInnen noch in den Genuss des Gailtaler Gesanges und es wurde die Freude darüber ausgedrückt, dass der Besuch der Ministerin Helena Jaklitsch die GailtalerInnen in ihren gemeinsamen Bemühungen zum Erhalt der lebendigen, slowenischen Sprache im Gailtal bestärkt hat.