Den Talboden prägen großflächige Mooswiesen und viele wunderschönen Almen in den Karnischen Alpen, auf denen imposante Norikerpferde weiden. Auf den frühen Wohlstand der Einwohner:innen durch die Pferdezucht weisen nicht nur die stattlichen bäuerlichen Häuser hin – zum Ausdruck kommt er auch im Brauchtum, speziell beim bekannten Gailtaler Kirchtag mit Kufenstechen und Lindentanz in der kostspieligen Festtagstracht.

Viele Gailtaler:innen konnten es sich auch leisten ihre Kinder in höhere Schulen nach Klagenfurt zu schicken und auffallend viele unter ihnen besuchten danach nicht nur – wie damals üblich – das Priesterseminar, sondern auch Universitäten oder Lehrerbildungsanstalten. Hervorgegangen sind zahlreiche Persönlichkeiten, die auf sehr unterschiedlichen Gebieten einen Beitrag zur Erhaltung der slowenischen Sprache geleistet haben. Ein Kapitel widmet sich dem einst sehr lebendigen slowenischen Kulturleben in diesem Tal sowie mit den vehementen Versuchen der Zurückdrängung der slowenischen Sprache aus dem öffentlichen Leben im 20. Jahrhundert.

Das vorliegende Buch ist ein vielseitig informativer wie impulsgebender Reisebegleiter in ein ganz besonderes Tal, das sich im Kennenlernen, Erfahren, Erleben und Miterleben von Kultur und Natur erschließt. Eine Einladung, die in sehr gelungener Zusammenstellung von Wort&Bild Land und Menschen in Geschichte und Gegenwart vorstellt und so auch Generationen über Zeit und Grenzen hinweg verbindet. (Walter Pobaschnig, Blog „Literatur outdoors – Worte sind Wege“)

Herausgeber: Hermagoras Verlag/Mohorjeva založba, Slowenisches Volkskundeinstitut/Slovenski narodopisni inštitut Urban Jarnik und SPD Zila (2023). Das Buch in deutscher Sprache ist eine erweiterte Ausgabe des slowenischen Reiseführers „Popotnik po Zilji“ (2017). Preis: 29,90