Präsentation des Buches Tiha zemlja bei der Kulturwoche 2022
Im Rahmen der Kulturwoche 2022, die jedes Jahr vom Volksgruppenbüro des Landes Kärnten jeweils in einer anderen Gemeinde organisiert wird, referierte auch der Obmann des Slowenischen Volkskundevereins Urban Jarnik Nužej Tolmaier, der sein Lebenswerk – die umfangreich Liedersammlung Tiha zemlja – präsentierte.
Am Donnerstag, den 23. Juni 2022, referierten im Kultursaal Gurnitz die Gemeindebürger aus Radsberg/Radiše Nužej Tolmaier und Tomaž Ogris. Nužej Tomaier und sein Enkel Simon Lampichler stellten aus der umfangreichen Liedersammlung Tiha zemlja vor allem die einheimischen Sammler sowie Sängerinnen und Sänger vor, die einen reichen Liederschatz hinterlassen haben. Es handelt sich um die Professoren und Volksliedsammler Jakob Wang (1848–1904), der in Priedl/Predel bei Ebental/Žrelec geboren wurde, und Janez Scheinigg (1851–1919), der in der Gemeinde Ebental/Žrelec 260 slowenische Volkslieder und Varianten sammelte. Unter den einheimischen Sängerinnen und Sängern erwähnten sie insbesondere Marija Ogris (1824–1862), vlg. Tavar, die über 100 kirchliche Volkslieder hinterlassen hat, Jurij Drobivnik (1828–1915), vlg. Martinc in Haber, der Oskar Dev, einem Sammler und Richter aus Škofja Loka, 90 Lieder vorsang, und natürlich Elizabeta Kordasch, die 1956 dem verdienstvollen Liedersammler France Cigan das Lied „Tiha zemlja“ vorsang, weshalb das Buch auch diesen Titel trägt.
Die Lieder aus der Sammlung Tiha zemlja wurden von den Sängerinnen und Sängern des Slowenischen Kulturvereins SPD Radiše unter der Leitung von Aleksandra Lampichler dargeboten.
Tomaž Ogris stellte die neue Sammlung von Haus- und Flurnamen in Gurnitz/Podkrnos vor, die kürzlich in Form einer Broschüre und einer Landkarte veröffentlicht wurde.
Den Abend moderierte die wissenschaftliche Leiterin des Slowenischen Volkskundeinstituts Martina Piko-Rustia.
Weil die diesjährige Kulturwoche im Gedenken an die Deportation der Kärntner SlowenInnen vor 80 Jahren stattfand, entschieden sich die Veranstalter diese in der Gemeinde Ebental/Žrelec durchzuführen. Hier war das Sammellager für die deportierten slowenischen Familien, bevor sie in Lager in Deutschland verfrachtet wurden. Zum Gedenken an dieses Ereignis wurde 2012 am Bahnhof Klagenfurt-Ebenthal ein Denkmal des Künstlers Valentin Oman enthüllt.